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Mittwoch, 24. August 2011

Schnecken

Uff, leidiges Thema, gerade beim Biogärtnern, da man bestenfalls auf jegliches Streu verzichtet (und demzufolge auch auf Schneckenkorn - egal wie anstrengend Schnecken sind, aber sie zu töten!? Hmmmm...muss nicht sein. Man darf auch nicht vergessen, dass sie wichtige Gefährten sind, um aus eurem Kompostabfall feine Humuserde zu zaubern).
Deswegen habe ich mich heute einmal dran gemacht, euch Alternativen aufzuzeigen, mit entsprechender Rückmeldung zur Wirkweise.


1) Schneckenzaun: Der Schneckenzaun ist einfach zu montieren und in jedem Fachgeschäft zu leider meist recht hohen (in Relation) Preisen zu erhalten. Auch hier kann man natürlich zur selbstgebauten Variante greifen.

  • Vorteil: die Schnecken können durch den umliegenden Rand nicht in das Beet gelangen. Somit bietet jener einer guten Schutz.
  • Nachteil: der Preis sollte hier sicherlich berücksichtigt werden, wichtiger ist hier jedoch, dass man den Schneckenzaun nicht überall anwenden kann und er von der Schönheit her für Bauerngärtner doch zu wünschen übrig lässt.
Gesamturteil: Prima Alternative! Das Aussehen und den Preis muss man jedoch mögen. Nicht überall anwendbar.



2) Ganz natürlich - der Igel und die Laufenten: Der Igel ist nach wie vor der Schneckenfresser Nummer eins und ein süßer, gern gesehener Gast. Unser Igel besucht uns sogar jeden Abend und sagt unseren Katzen "Hallo". Die sind allerdings weniger begeistert. Komisch... ;-)
  • Vorteile: Absolut natürliche Schneckenvertilgung. Laufenten kann man "mieten" - ein Wochenende reicht für einen 300qm Garten aus.
  • Nachteile: Der Igel sollte von euch natürlich auch entsprechende Unterkünfte zur Verfügung gestellt bekommen. In einem Garten mit Nagelscherenschnitt und klinisch sauberem Design wird sich kein Igel wohlfühlen. Also richtet es ihm gemütlich ein, lasst Asthaufen liegen und baut ein Igelhaus. Als wirkliche Nachteile kann man dies jedoch meines Erachtens gar nicht werten. Die Laufenten brauchen jedoch noch etwas mehr - sie brauchen ein kleine Bade"location" um Wasser aufnehmen zu können, da sie sonst den Schleim nicht spülen können. Zudem fressen sie auch hier und da das ein oder andere Pflänzchen  - das sollte man mit beachten. Auch nicht zu vergessen: eine Unterkunft, sonst findet nachts der Marder oder Fuchs die Laufenten ebenfalls prima.
  • Anleitungen zum Igelhaus findet ihr hier: Igelhaus bauen Wer handwerklich lieber den Profis die Macht überlässt, kann es natürlich auch schon fertig erwerben.
Gesamturteil: die wohl natürlichste Alternative. Jedoch hat die spanische Wegschnecke immer mehr Einzug in unsere Gärten erhalten und diese mögen Igel gar nicht. Unserer lässt jene links liegen. Laufenten jedoch fressen alles - bei genug Freiraum sicherlich eine Überlegung wert.



3) Kupferring: Ganz schnell, einfach und von alter Tradition: der Kupferring.
  • Vorteil: Man sagt, dass die Schnecken durch ihre Schleimspur vom Kupferring eine leichten elektrischen Schlag bekämen und somit keine Lust haben weiter zu klettern. Das ist natürlich prima - kleiner Einsatz, große Wirkung - ist jedoch nicht bewiesen. Es schädigt aber wohl die Schleimhaut und so wollen die Schnecken lieber keinen Kontakt. (Ich muss allerdings sagen, dass ich das noch nicht probiert, sondern Aluminiumfolie genommen habe. Joa, also eine Schnecke kroch ganz gemütlich drüber und lies sich nicht stören - somit war mein Aluexperiment gescheitert)
  • Nachteil: Kupfer sollte nicht in die Erde gelangen. Somit ist es nicht ratsam die oftmals angepriesenen Kupferringe direkt auf die Erde zu legen. Besser sind in dem Fall selbstklebende Kupferbänder, welche man um die "zu bewachenden" Töpfe bindet.
Gesamturteil: sicherlich eine super Alternative zu Schneckenkorn, muss jedoch mit Bedacht eingesetzt werden.

Selbst klebender Kupferring, gesehen bei "Manufactum".

4) Streu / Rindenmulch: Ihr besitzt Hasen, Ratten etc. welche ein Einstreu benötigen? Na prima, dann nichts wie ab damit ins Beet!
  • Vorteil: Durch die trockene Unterlage wird den Schnecken Feuchtigkeit entzogen - das mögen sie natürlich gar nicht und meiden so die Überquerung:
  • Nachteile: Streu sollte man zentimeterdick und lückenlos (!) um die zu schützenden Pflanzen streuen. Das sieht nicht nur nicht gerade umwerfend aus, sondern ist leider auch nicht vor Regen geschützt. Sowohl bei Streu als auch bei Rindenmulch weicht der Regen das Material auf und verliert seine feuchtigkeitsentziehende Wirkung - das bedeutet freie Fahrt für die Schnecken. 
Gesamturteil: eher weniger zu empfehlen, bzw. nur an Stellen die für´s Auge nicht wichtig sind und Regenschutz bieten. Ich konnte kaum einen Schutz ausmachen.

5) Neem-Dünger: Ja, die Neempflanze dient nicht nur dazu Schädlinge zu bekämpfen sondern auch Schnecken. Mit Hilfe des Düngers sollen Pflanzen für Schnecken nicht mehr als Speise angesehen werden.
  • Vorteil: Das Pulver wird um die zu schützenden Pflanzen gestreut. Diese nimmt die Nährstoffe auf, wird sogleich gedüngt und erhält einen Geschmack, welche Schnecken als absolut unappetitlich empfinden.
  • Nachteil: Die Wirkung setzt erst nach 3 Wochen ein, bis dahin solltet ihr eure Pflanzen auf andere Art und Weise schützen.
Gesamturteil: Ich würde keine Kaufempfehlung aussprechen, da es bei mir rein gar nichts gebracht hat. Die meisten Dahlien wurden trotzdem gefuttert, das änderte sich auch nach drei Wochen nicht.


6) Schneckenstopp von Naturen: Der Anbieter verspricht mit Hilfe einer schleimigen Gel-Barriere den Schnecken Einhalt zu gebieten. Mit Hilfe der schlitzähnlichen Öffnung wird ein ca. 2cm großer Gel-Ring um die zu schützende Pflanze gelegt.
  • Vorteil: absolut verträgliches Gel - biologisch abbaubar und ungefährlich für Mensch und Tier.  Schnecken werden durch die biologischen Wirkstoffe vom überkriechen abgehalten
  • Nachteil: Das Gel empfinde ich als recht teuer (ca 10 Euro) dafür dass es nicht lange hält. Man sollte also nicht davon ausgehen dass man seinen Garten damit einen Sommer schützen kann. Wenn man das Gel aus der Flasche presst, sollte man unbedingt den 2cm Ring (oder mehr) einhalten, sonst ist die Wirkung gleich null.
Gesamturteil: Unter Einschränkung zu empfehlen. Trotz dessen, dass es recht teuer ist und nicht lange hält, habe ich mir dieses Jahr zwei Flaschen gekauft. Das Gel bietet richtig angewendet einen recht guten Schutz, jedoch max. eine Woche, dann muss nachgefüllt werden. Sobald das Gel etwas im Boden versunken ist, freuen sich die Schnecken "Freie Fahrt!" Somit würde ich eine Kaufempfehlung nur für ein paar wenige Pflanzen welche euch am Herzen liegen aussprechen, für mehr oder längere Zeit ist es nicht empfehlenswert!




Es gibt noch ein paar mehr Alternativen, wie Kaffee oder Eierschalen, aber keines von diesen Dingen hat mich bisher so überzeugt, dass ich noch darüber schreiben müsste. Aber: ich forsche weiter ;-)))

Wie haltet ihr eure Schnecken fern? Habt ihr gute Erfahrungen mit Geheimtipps gemacht, welche hier noch aufgeführt werden sollten? Ich bin gespannt auf euere Rückmeldungen.

Liebste Grüße
euer Gartenherz


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